Management@home – Kräutersegen im August/September
Am 14.08.2024 trafen sich die Landfrauen der Ortsgruppe „regional & Über(sch)all“ in der Natur- und Umweltschule Wethau.
Im August/September entfalten viele Kräuter unserer Heimat ihre besonderen Heilwirkungen in Blüte, Blatt und auch Wurzel. Am 15.08. wird in vielen Teilen der Welt Mariä Himmelfahrt gefeiert, ein Fest, das die Aufnahme Marias in den Himmel ehrt. Dieser Tag hat jedoch auch eine tiefe Verbindung zur Natur, insbesondere zu den Heilkräutern, die traditionell gesegnet werden. Die Kräuterweihe, auch Maria Kräuterweihe genannt, ist ein Brauch, dessen Wurzeln sich weit in vorchristliche Zeiten zurückverfolgen lassen. Es handelt sich um eine faszinierende Mischung aus Volksglaube, christlicher Tradition und Naturverbundenheit. Um sich den Traditionen und Bräuchen unserer Vorfahren wieder zu nähern, diese aufzufrischen und auch bewusst zu zelebrieren, trafen sich die Landfrauen zu einer Kräuterwanderung mit anschließender Verarbeitung der gesammelten Kräuter.
Die Referentin Frau Lorenz begrüßte die Teilnehmerinnen am Beginn des Seminars mit frischem kühlen Kräutertee und ging auf vielen Fragen ein, z.B. warum der Brauch der Kräuterweihe auf eine Zeit zurückgeht, in der Heilkräuter eine Rolle im täglichen Leben der Menschen spielten oder weshalb diese Kräuter damals essentiell für Haus und Hof und auch die Tiere waren. Auf der gemeinsamen Kräuterwanderung sammelten die Landfrauen in kleineren Gruppen viele verschiedene Kräuter und Heilpflanzen und konnten über einen recht vielfältigen herrlich duftenden Fundus verfügen, der für alle zur Weiterverarbeitung zur Verfügung stand. Wissbegierig folgten sie den Ausführungen von Frau Lorenz zur Bestimmung der Kräuter und Pflanzen. Auch die Landfrauen fügten ihre eigenen Erfahrungen hinzu. Ein Ehrenmitglied (Landwirtin, kurz vor Vollendung ihres 90. Lebensjahres stehend) berichtete aus ihren Erlebnissen.
Zurück in der Natur- und Umweltschule Wethau, wurde einer kurze Einweisung in die praktische Vorgehensweise gegeben. Anschließend konnten die begonnen vielversprechende Kräuterbuschen gebunden werden. Die Landfrauen erfuhren, dass Kräuterbuschen, den sie zu Maria Kräuterweihe binden wollten, in der Mitte oft mit einer Königskerze versehen ist. In andächtiger Stimmung entstanden wunderbare Kräuterbuschen und Sträuße. Waren diese Sträuße einst Symbol für Gesundheit und Wohl der Familie, lässt ein Blick auf den Tisch mit den fertigen Kräuterbuschen und Sträußen erahnen, welche Kunstwerke da an einem Nachmittag voller Inspiration entstanden sind. Die Teilnehmerinnen hatten sie zum Schutz ihrer Wohnungen und Häuser gebunden, um eine alte Tradition fortzusetzen.
Ein Bericht von Verena Krautmann (Ortsgruppe „regional & Über(sch)all“)