Management@home – "Schafwolle - der Schatz auf dem Rücken von Tieren"
Die Landfrauen aus der Ortsgruppe „regional & Über(sch)all“ trafen sich am 28.08.2024 zur Erweiterung ihres Wissensschatzes zum Thema Schafswolle.
Da die teilnehmenden Frauen generell wenig Bezug zu Schafen haben, war der Besuch eines Schafbetriebes ein Erlebnis der besonderen Art. Die Landfrauen begegneten dem zahmen Schaf Jaqueline und deren Mitstreiter*innen. Das Schaf Jaqueline ist speziell, denn so eines findet man nicht alle Tage. Sie und ihre Besitzerin bilden eine Einheit. Das Schaf hört aufs Wort und hat auch alle möglichen und unmöglichen Befugnisse im heimischen Reich, die man sich nicht vorstellen kann. Der Besuch des Hofes war für alle Landfrauen ein großes Erlebnis.
In dem Seminar konnten die Landfrauen auch bei der Schafschur zusehen. Ein junger Schafscherer schnitt das Schaffell mit elektrischen Handschermaschinen ab. Ein beträchtlicher Haufen Schafwolle kam zusammen. Die Teilnehmerinnen erfuhren, dass die Schafwolle heutzutage leider eine Last für die Besitzer*innen ist. Der Preis für Schafwolle ist so gering und bringt keinerlei Gewinn. Die Schafwolle ist somit Abfall. Die Wolle der deutschen Schafe kann global gesehen nicht mithalten, mit der angenehmen Merinowolle aus Neuseeland, Australien und Irland.
Auf der Veranstaltung erhielten die Landfrauen viele Informationen darüber, welch wundervolle Trageeigenschaften Schafwolle hat: sie nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab – und vor allem, sie wärmt unglaublich. Die Landfrauen tauschten sich in Gesprächen aus und teilten untereinander mit, für welche Zwecke sie die Schafswolle nutzen. Sie stricken, häkeln und filzen zum Beispiel damit.
Neben den vielen Informationen zur Schafwolle, erfuhren die Teilnehmerinnen auch noch viel Wissenswertes zu Hilfsmitteln und Arbeitsmaterialien bei der Schafschur. Die Weberkarde, eine einheimische Pflanze, früher gebraucht zum Kämmen der Schafwolle, erschien den Landfrauen nun nicht mehr als ungeliebtes Unkraut, sondern erfüllte, nach einigem Nachdenken, ganz andere Zwecke. Auch über das Schaf selbst erlangten sie neue Kenntnisse.
Die Landfrauen sind durch diese Veranstaltung noch stärker motiviert, die Verarbeitung der Schafwolle in ihre Handarbeitstechniken weiter einzubeziehen und weiter zu verfolgen. Die Nutzung der Schafwolle werden sie auch in den folgenden Jahren zu ihrem Thema machen. Die Entwicklung ist spannend und lohnend.
Ein Bericht von Verena Krautmann (Ortsgruppe „regional & Über(sch)all“ i.G.)